Während ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin am BSZ Neustadt an der Waldnaab hatte Franziska Schuster sich entschieden, im Herbst 2017 sowie im März 2018 für drei Wochen nach Dänemark zu gehen, um ein wenig Auslands- und Praxiserfahrung zu sammeln. Ein Schritt mit weitreichenden Folgen ...

Bereits vor Ort konnte Franziska durch ihre offene Art und ihr pädagogisches Know-How überzeugen. Es gefiel ihr so gut, dass sie mit unserem Kooperationspartner in Dänemark im Kindergarten Jeising vereinbarte, ein 10-monatiges Praktikum zu absolvieren und somit weitreichende Praxiserfahrungen zu sammeln.

Von August 2018 bis einschließlich Juni 2019 arbeitete Franziska in Dänemark.

 

Lesen Sie hier in Franziskas Blog ihre Erfahrungen und Erlebnisse nach!

 

 

11. Monat - Juni 2019

Der Juni verlief ganz spannend. Die Kinder entdeckten in einem Baum im Kindergarten ein Vogelnest mit vier kleinen Eiern drinnen. Dieses war sogar auf Augenhöhe der Kinder, sodass wir es gut beobachten konnten.

Mit gebührendem Abstand zum Nest sahen wir zu, wie die Vogeleltern abwechselnd das Nest besuchten und brüteten. Nach zwei Wochen schlüpften die ersten Babyvögel und es begann laut zu piepen. Dies war eine sehr schöne und neue Erfahrung für die Kinder und auch für die Erwachsenen.

Da es bei uns in Dänemark  im Juni bis zu 28 Grad hatte, verbrachten wir die ganzen Tage draußen. Wir machten ganz oft den Wasserlauf an und veranstalteten auch einmal eine lustige Wasserschlacht, bei der auch wir Erwachsenen nass wurden! Bei diesen Temperaturen empfanden das alle als sehr erfrischend.

 

 

Diesen Monat hatten wir erneut zwei Erasmus-Praktikantinnen. Sie kamen aus Leipzig und unterstützten uns sehr im Alltag.
Mit ihnen und den Kindern zusammen übernahm ich die Vorbereitungsarbeiten für die Dekoration unseres Sommerfestes, welches an meinem letzten Arbeitstag stattfand.
Wir bastelten verschieden bunte Wimpelgirlanden, da unser Sommerfest unter dem Motto „Farben“ stand.
Hierfür studierte ich mit den Kindern eine kleine Aufführung ein. Ich übte mit ihnen das „Lied über mich“.  Wir sangen und tanzten zur Eröffnung unseres Festes.

Im Juni war auch das Knivsbergfest. Am Knivsberg waren wir schon im Mai auf Kolonie. Dies ist ein Fest der deutschen Minderheit und speziell für die Kinder ausgerichtet.
Wir bastelten mit den Kindern Glitzerflaschen (Plastikflaschen mit destilliertem Wasser, farbigem Spülmittel, Perlen und Glitzerstaub gefüllt). Wir hatten 180 Flaschen und diese waren innerhalb weniger Stunden weg. Unsere Aktivität war ein voller Erfolg und unser Basteltisch war durchgehend voll besetzt.
Die Praktikanten aus Leipzig jonglierten mit unseren „Modellflaschen“, gingen mit Seifenblasen umher und machten für unseren Stand Werbung.
Nicht nur von vielen Besuchern, sondern auch von unserer Gesamtleitung vom DKCT, Ute, bekamen wir nur positives Feedback.

 

Da mein letzter Arbeitstag näher rückte, musste ich für meine  Vorschulkinder die Portfoliomappen abschließen, wofür ich das ganze Jahr über die Verantwortung hatte.
Somit war das Sommerfest ein Abschiedsfest für die Vorschulkinder und auch für mich!
Das  Abschiedsritual der Kinder ist es, einen Obstbaum im Kindergarten zu pflanzen. Der ganze Garten ist also voller Abschiedsbäume, die uns an frühere Vorschüler erinnern. Die Entlasskinder bekamen alle ein kleines Pflänzchen mit auf den Weg, das sie an den Kindergarten erinnern soll. Eine sehr schöne Tradition!

Für mich gab es ein paar kleine Abschiedsgeschenke und einen Vikarvertrag (Vikar = Aushilfe). Das bedeutet, dass ich neben meiner Ausbildung in den Ferien oder wenn ich nachmittags Zeit habe, weiterhin im Kindergarten arbeiten kann. Also werde ich die Kinder und das Personal ab und an noch wiedersehen.

 

 

In vergangenem Jahr sind wir alle zu einer kleinen Familie zusammengewachsen und ich habe wirklich viel gelernt und mitgenommen. Ich habe festgestellt, dass ich während dieser Zeit selbstbewusster geworden bin, mit vielen Problemstellungen und Konfliktsituationen im Alltag viel besser zurechtkomme, schneller Lösungen für Probleme finde und noch vieles mehr.

Dieses Jahr im Ausland war eine wirkliche Bereicherung für mein Leben und ich möchte diese Erfahrungen nicht missen wollen!
Wer hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass ich mich dazu entschließe im Norden sesshaft zu werden?! Ich hätte das nie gedacht...! Jetzt ziehe ich in ein Reetdachhaus und beginne dort meinen nächsten großen Lebensabschnitt, eine Ausbildung zur Erzieherin.

...das Abenteuer geht weiter....

 

 

 

 

10. Monat - Mai 2019

Für diesen Monat haben wir uns viel vorgenommen: Wir gingen zuerst auf den Jejsing Bjerg. Das ist, wie der Name schon verrät, ein „Berg“ hier in Jejsing (21m hoch). Dieser liegt ca. 2 km von dem Kindergarten entfernt. Dort sind wir zu Fuß hingegangen und machten auf dem höchsten Punkt des Berges ein Picknick. Das Wetter meinte es mit uns leider nicht gut,  es regnete und ein sehr kalter Wind blies uns um die Nasen. Trotzdem hatten die Kinder sehr viel Spaß. Sie  haben dort viele Schnecken gefunden, gesammelt und diese in den mitgebrachten Lupengläsern näher betrachtet.

 

 

 

Außerdem besuchten wir zu Fuß einen Milchbauernhof in Hostrup (ca. 1,5 km vom Kindergarten entfernt). Der Milchbauer führte uns herum, zeigte uns die kleinen und die großen Kühe und die Melkstation. Auf diesem Hof leben ca. 400 Kühe und die Milch wird an die Firma Arla verkauft.
Die Kinder hatten sichtlich Spaß den Hof zu erkunden, auf Strohballen herumzuspringen, die Traktoren zu besteigen und die Kühe und Kälbchen zu streicheln. Die ganz kleinen Kälbchen werden, nachdem sie von der Mutter entfernt wurden, in kleinen „Einkuh“-Boxen gehalten. Am Ende schmeckte die Brotzeit auf dem Hof ganz wunderbar.

 

 

Im Mai stand noch ein sehr spannender Ausflug für mich an. Wir waren mit den Kindern auf Kolonie. Das heißt, wir fuhren drei Tage mit den Kindern weg und übernachteten dort zwei Mal.

Wir waren auf dem Knivsberg. Hier haben wir in einer Jugendherberge geschlafen und wurden dort mit sehr leckerem Essen versorgt. Am ersten Tag erkundeten wir das Gelände. Es gab verschiedene Spielplätze, einen Zauberwald, eine Seilbahn und viel Platz zu spielen. Wir erkletterten auch die Ruine des Knivsberges und konnten auf der Spitze des Berges schon die Ostsee sehen. Abends machten wir Disco und hatten eine sehr abenteuerliche Nacht mit wenig Schlaf für mich, da viele das Heimweh plagte.
Am zweiten Tag fuhren wir an den Strand und die Kinder gingen bis zu den Knien ins Wasser, sammelten Steine, suchten nach Krebsen und legten Bilder mit Muscheln. Als wir wieder zurück waren, gingen wir zu der überdachten Feuerstelle, machten Feuer und Stockbrot. Am Abend hielten wir Hygge, d.h. wir hörten Musik, spielten, saßen zusammen, redeten und malten uns unsere Fingernägel gegenseitig an.

 

 

Am dritten und somit letzten Tag war das Knivberg-Kindergartenfest. Viele deutsche Kindergärten der Region wurden eingeladen gemeinsam zu feiern. Das Fest handelte von dem Kinderbuch „Leila Schein sagt NEIN!“.  Zu Beginn wurde die Geschichte vorgelesen und musikalisch von einem Cello und einem Kontrabass begleitet. Im Anschluss erhielten wir ein kleines Privatkonzert der Musiker, die uns Kinderlieder vorspielten. Dies gefiel den Kindern sehr gut, da wir währenddessen auf Kissen lagen und in Decken eingehüllt zuhören konnten.

Danach durften wir an einer Station die Geschichte von Leila-Schwein malen. Anschließend gingen wir durch einen Barfuß-Parcours. Zu guter Letzt gab es ein gemeinsames Abschlusslied und jeder Kindergarten bekam ein kleines Haus mit vielen schönen Sachen,  wie z.B. ein kleines Plüschschwein, eine Spieluhr, ein Rassel-Ei oder Buntstifte.

So endete ein spannender Monat mit beeindruckenden Erlebnissen.

 

 

 

 

9. Monat - April 2019 

Im April hatte ich das Glück vom Kindergarten in Jejsing zur Einrichtung in Tondern wechseln zu dürfen. Dies habe ich mir gewünscht, um die Arbeitsweise eines größeren dänischen Kindergartens kennenlernen zu können und um das Prinzip der Arbeitsrotation des DKCT  besser zu verstehen.
Der Kindergarten Tondern besteht aus drei Gruppen, einer Krippengruppe (den Teddybären), einer mittleren Kindergartengruppe (den Pandabären) und der Vorschulkinder-Kindergartengruppe (den Eisbären). Hier konnte ich vormittags immer in die Eisbärengruppe hineinschnuppern. Mich hat besonders die Essenssituation interessiert. Die Kinder sitzen an zwei Tischen verteilt und an jedem Tisch gibt es einen „Bestimmer“, der vor dem Essen die Regeln überwacht.  Ebenso legt dieses Kind fest, wie viele Verstöße dagegen geduldet werden, ab wann es Konsequenzen gibt und wie diese aussehen. Dieses Konzept ist sehr interessant und war für mich spannend zu beobachten, da es wirklich gut funktioniert hat. Ebenfalls zeigen die Kinder sehr einfallsreiche Konsequenzen. Die Ideen reichen von 20 Liegestützen bis hin zu einem großen DinA4-Papier mit seinem Namen beschreiben oder bei schlechtem Benehmen aufhören zu essen und in den Garten zu gehen. Die Kinder sind sehr streng miteinander. Trotzdem klappte das Essen sehr gut, ohne dass ein Erwachsener einschreiten musste.

 


Ab Mittag war ich in Tondern im Club eingesetzt. Das ist gleichzusetzen mit einem Hort bei uns.
Diesen Club besuchen ca. 65 Kinder.
Sowohl im Kindergarten Tondern als auch im Club sind mehr als doppelt so viele Kinder wie im Kindergarten Jejsing, indem ich sonst arbeite. Es waren also für mich andere Arbeitsbedingungen und ich hatte zu tun, die vielen Namen zu lernen.
Im Club merkte ich schnell, wie selbstständig die Kinder sind. Sie beschäftigen sich überwiegend eigenständig und man ist als Erwachsener eher der Beobachter und Aufpasser. Die Kinder finden alleine in das Spiel und man muss ihnen dabei nicht helfen – klar sie sind ja auch älter (zwischen 6 und 10 Jahren).
In der zweiten Woche im Club war Moni, die Leitung des Clubs, im Urlaub. Sie fragte mich, ob ich mir zutraue für alle zu kochen – da die Kinder von Dienstag bis Donnerstag warmes Essen bekommen. Da ich auch sehr gerne koche, stimmte ich zu. Moni kaufte für mich ein und ich befolgte den Menüplan. Ich bewältigte die Aufgabe sehr gut, war aber überrascht, welche Mengen ich kochen musste. Ich kochte Suppe in einem 10-Liter-Topf und der Topf war am Ende leer gegessen!
Das sind schon andere Dimensionen als im Kindergarten Jejsing mit nur 20 Kindern!
Es war eine neue Erfahrung.
Am letzten Freitag meines Praktikums in Tondern durfte ich das Osterfrühstück und Ostereiersammeln miterleben.
Das Frühstück wurde vom deutschen Sozialdienst hergerichtet.
Es fand in der Aula der benachbarten LRS (Schule) statt und es kamen knapp 150 Leute.

 

 

Am Mittwoch vor Ostern war ich morgens in Jejsing, um dort beim Osterfrühstück dabei zu sein. Mit 40 Leuten war es viel kleiner, entspannter und familiärer, was mir persönlich besser gefallen hat.

Zum Schluss meines April-Berichtes möchte ich noch eine positive Nachricht verkünden: Ich habe nicht nur die Zusage für meine Erzieherausbildung in Niebüll erhalten, sondern habe auch endlich eine Wohnung gefunden. Es ist sogar ein typisch norddeutsches Reetdach-Haus.  Momentan kann ich mich sehr glücklich schätzen und es könnte nicht besser laufen.

 

 

 

 

 

8. Monat - März 2019 

Anfang März kam meine erkrankte Kollegin wieder und übernahm die Gruppenleitung. 
Diese Kollegin belegt nebenbei einen Kurs, dessen Ziel es ist, die Bedeutung des Freispiels zu stärken. Man geht von den gezielten Aktivitäten weg und legt mehr Wert auf das Spiel mit den Kindern. Somit werden in nächster Zeit weniger Aktivitäten geplant.

In der ersten Märzwoche war Fastelavn /Fasching. In der Gegend ist es Brauch, eine Katze aus der Tonne zu schlagen, um das Böse zu vertreiben. Früher war in einer echten Holztonne auch tatsächlich eine echte Katze drin. Diese Tonne wurde mit einem Holzknüppel kaputtgeschlagen. Heutzutage ist es immer noch ein Holzknüppel mit Holztonne, jedoch sind in der Tonne nur Konfetti und Süßigkeiten.



Eine weitere Besonderheit im März war der Elternabend. Hier sollte jeder vom Personal ein Angebot mit den Eltern durchführen, z.B. etwas gestalten oder ein Spiel spielen. Ich habe mich dafür entschieden, ein Geräusch-Memory (inspiriert von den Geräuschdosen von Maria Montessori) selbst zu basteln und mit den Eltern zu spielen. Es wurde mit sehr viel Begeisterung angenommen und ich bekam an dem Abend auch sehr viel positives Feedback. Die Eltern lobten mein Angebot und berichteten mir, dass die Kinder viel Positives über mich zuhause erzählen.

Diesen Monat erhielt ich meine Zusage für die Erzieherschule in Niebüll. Somit werde ich nach meinem Auslandsjahr im Norden bleiben und auf deutscher Seite meine Erzieherausbildung starten, um im Anschluss als festes Personal in dem deutschen Kindergarten in Dänemark arbeiten zu können.

Zum Monatsende fand das Abschlussfest meines Indianerprojektes statt. Gott sei Dank hatten wir richtig Glück mit dem Wetter.  An diesem Tag trugen wir unseren Indianerschmuck und unsere Indianershirts. Es gab Stockbrot und Würstchen vom Lagerfeuer und wir haben Indianerspiele gespielt und alle wurden geschminkt.

Es war ein gelungener Abschluss zu meinem Projekt.

 

 

 

 

 7. Monat - Februar 2019

Im Februar hatten wir viele Krankheitsfälle beim Personal, weshalb ich nicht zu Beginn, wie ursprünglich geplant, mit meinem Indianerprojekt starten konnte. Wir besprachen uns im „übrigen“ Team und haben schnell eine Lösung gefunden. Teilweise hatte ich im Februar die Kindergartengruppe alleine, in dieser Zeit führte ich mein Indianerprojekt durch. In der anderen Zeit war ich bei den Krippenkindern und plante dort ebenfalls einige Aktivitäten.

Während unseres Projektes erzählte ich den Kindern zu Beginn etwas über die Indianer. Wer waren sie? Wie sahen sie aus? Wie lebten sie? Wo lebten sie? Ich veranschaulichte dies anhand einer Weltkarte und vielen anderen Bildern.
Wir bastelten ein Indianerstirnband mit Feder dran, jeder bekam seinen eigenen Indianernamen,  sangen Indianerlieder, malten Indianermandalas aus, aßen Indianeressen, bedruckten unsere eigenen Indianershirts, hörten Indianergeschichten und vieles mehr. Die Kinder hatten sehr viel Freude daran und nannten sich gegenseitig nur noch bei ihrem Indianernamen.

 

Im Februar gestaltete ich mit den Kindern auch einen neuen Geburtstagskalender auf einer Leinwand. Man kann diesen auch wieder benutzen, wenn die Kinder nicht mehr im Kindergarten sind. Er sieht aus wie ein großer Baum, der je nach Jahreszeit bemalt wird. Die Bilder werden mit Klettverschluss angebracht, sodass dieser über Jahre hinweg immer neu gestaltet werden kann.

 

Wir wurden diesen Monat mit den Schmetterlingen zu einem Theater in die Friskole eingeladen. Hier erzählte der Sandmann zwei Mädchen vorm Schlafen gehen immer eine Geschichte, z.B. das hässliche Entlein, die Prinzessin auf der Erbse und vieles mehr.

 

Bei den Krippenkindern habe ich ein Angebot zur Förderung der Feinmotorik gehalten. Mir ist mehrfach aufgefallen, dass die Kinder, wenn sie eine kleine Sache greifen wollen, nicht den „Pinzettengriff“ nutzen. Sie nehmen die ganze Hand bzw. Faust, um den gewünschten Gegenstand aufzugreifen. Deshalb habe ich Gläser mit einem Schneemanngesicht bemalt, aus der Spielküche eine Grillzange geholt und Wattebälle auf dem Tisch verteilt. Die Kinder habe ich alle an den Tisch gesetzt und habe es dann erst mal „schneien“ lassen, sodass die Kinder das Material für sich erkunden konnten. Anschließend zeigte ich das Glas und die Kinder erkannten sofort was darauf zu sehen war. Als ich fragte, ob er denn schon schön und fertig aussieht, schüttelten sie den Kopf. Dann sagte ich, dass wir nun die Schneemänner mit den Wattebällen befüllen wollen und hierfür nur die Zange nutzen. Somit beobachtete ich zuerst und gab, wenn nötig, Hilfestellung. Die Kinder sollten anhand der Zange den Bewegungsablauf (schließen → greifen, öffnen → loslassen) erkennen und anschließend, als ich die Zange wegnahm, ohne Zange den Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger nachahmen. Dies hat bei einigen Kindern sehr gut geklappt, für andere Kinder war dies noch schwer, weshalb ich mit diesen das Angebot die Tage darauf mehrfach wiederholt habe.

 

 

 

Im Februar hat das pädagogische Team öfters über einige Alltagsprobleme diskutiert, wie wir diese besser handhaben können. Ich habe mich intensiv mit eingebracht. Es war spannend für mich aus den Diskussionen viele neue Sichtweisen kennenzulernen. Dies ist sehr wichtig, um seine pädagogische Arbeit zu reflektieren und daraus lernen zu können. Ich empfand diesen Meinungsaustausch als sehr angenehm. Ich bin aus jedem Gespräch positiv herausgegangen und versuche nun meine Arbeit zu verbessern.

 

Ich durfte bei der Frühlingsmesse in Tondern teilnehmen, bei der sich alle Unternehmen und Geschäfte der Kommune Tondern vorstellen. Unser Kindergarten war auch mit dabei. Ich fertigte  mit den Kindern, die an den Stand kamen, Buttons an.

 

Die Schule, in die wir sonst zum Turnen gehen, war wegen Ferien geschlossen. Daraufhin beschloss ich – da auch draußen das Wetter nicht optimal war – einfach im Kindergarten zu turnen. Hier baute ich einen Parcours im Gruppenraum auf. Ich zeigte den Kindern zu Beginn, wie man diesen durchlaufen sollte. Auch die Kleinkindgruppe kam dazu. Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und wir haben beschlossen, dies öfter zu tun.

 

 

 

 

 

6. Monat - Januar 2019

Neues Jahr, neues Glück! Nun bin ich schon ein halbes Jahr in Dänemark und fühle mich immer noch so wohl wie am ersten Tag, wenn nicht noch besser!

Im neuen Jahr, standen viele Veränderungen an: ich arbeite ab sofort mit einer neuen Kollegin zusammen, die ich vorher nicht kannte. Wir haben ein neues Jahresthema! Dies bedeutet mehr  pädagogische Arbeit und das muss erst geplant werden,...

Der Januar war leider auch geprägt von Krankheit: alle, Groß und Klein, hat es erwischt, deshalb fehlte oft Personal und wir mussten die Kleinkindgruppe und die Kindergartengruppe einige Tage zusammenlegen. Dies war jedoch nicht so schlimm, da einige Kinder fehlten und dadurch wenig Kinder im gesamten Kindergarten waren.
Trotzdem wurde der Januar genutzt, um trotz der Krankheitsfälle einige Besonderheiten einzubauen. Meine neue Kollegin plante zum Start in ihre Kindergartenarbeit ein Pinguinprojekt. Dies sollte sich ursprünglich über eine Woche ziehen. Sie setzte sich mit mir hin und wir überlegten gemeinsam. Schlussendlich kamen wir auf viele Ideen, die wir einbringen wollten. So dauerte das Projekt sogar mehrere Wochen.  Die Kinder waren sehr begeistert. Wir malten Pinguine, machten Pinguinbilder mit Hand- und Fußabdrücken, bastelten Pinguine aus Klopapierrollen, spielten Pinguinspiele, wie z.B. „Pitsch-Patsch-Pinguin“ und haben Bücher über Pinguine gelesen. Sie haben Vieles über die Pinguine erfahren, beispielsweise, wieso sie gerne kuscheln und sich dabei im Kreis bewegen.

 

 

Sie durften draußen auf der Rutsche ausprobieren, wie es ist auf dem Bauch zu rutschen. Wir haben ein dänisches Kinderspiel, indem es darum geht, dass der Fuchs die Küken fangen will, umgedichtet, sodass nun der Seelöwe die Pinguine fangen will. Luftballons wurden mit Wasser gefüllt, eingefroren und jedes Kind bekam dann dieses „Eis-Ei“. Die Kinder durften anschließend damit machen, was sie wollten. Dies war sehr spannend zu beobachten. Einige legten es auf ihre Füße und watschelten damit durch den Garten – so wie wir es in dem einen Pinguinbuch gelesen hatten. Andere Kinder leckten das Eis-Ei ab, andere warfen es auf das Gras und danach auf Stein und stellten fest, dass es auf Steinen zersprang. Wieder andere legten die Eier auf die Rutsche, auf die Schaukel, vergruben es und drei Kinder entdeckten die Zentripetalkraft, indem sie ein Ei in einen „Sitzkreisel“ legten und diesen schnell drehen ließen.
Es war ein sehr spannendes Thema und die Kinder hatten sichtlich Spaß.

 

Im Januar kam der Winter auch allmählich in Dänemark an. Es schneite einige Tage lang und es fror  in den Nächten, sodass der Schnee liegen blieb. Die Kinder brachten ihre Schlitten mit und fuhren draußen die Hügel hinunter.
Einen Tag gingen wir spazieren und fanden Wasserpfützen, die zugefroren waren. Die Kinder rutschten darauf herum. Als ein Kind stürzte und hinfiel, brach das Eis und wir konnten die Eisschicht sehen und die Eisplatten, die zerbrochen waren. Wir sahen Blätter, die eingefroren wurden und fühlten, dass die obere Seite des Eises glatt und die untere Seite rau war.


Da es jedoch im Januar wirklich kalt war, vor allem zusammen mit dem nordischen Wind, blieben wir nachmittags oft drinnen und malten oder bastelten. Dabei kam ein Kind zu mir und wollte eine bunte Bastelfeder in ihr Haar gesteckt bekommen. Daraufhin meinte ich, dass wir ein Indianerstirnband machen, auf dem wir die Feder kleben können, das hält besser, als die Feder nur in das Haar zu stecken. Natürlich wollte jedes Kind dann ein Indianerstirnband haben und so half ich jedem Kind ein eigenes zu machen. Anschließend spielten die Kinder tagelang damit und sagten sie seien die „neuen Indianer“. Da ich merkte, dass es den Kindern sichtlich Spaß machte, Indianer zu spielen, fragte ich sie, ob wir nicht eine Indianerwoche machen wollen, so wie mit den Pinguinen. Die Kinder waren begeistert davon. Also erarbeitete ich dazu Ideen und besprach sie mit meiner Kollegin. Diese lieferte ebenso einige Einfälle und so beschlossen wir einen Indianermonat zu gestalten, der jetzt im Februar stattfinden wird.
Fortsetzung folgt...

 

 

 

 

 

 5. Monat - Dezember 2018

Der Dezember verging sehr schnell. Es hat damit begonnen, dass ich für den ersten Kindergartentag im Dezember die Päckchen für den Adventskalender einpackte und im Gruppenraum aufhängte. Für jedes Kind war ein Geschenk vorgesehen und überall war ein Stempel und ein Stempelstift in verschieden Farben drin.
Wir stellten einen Weihnachtsbaum und eine Spielkrippe im Gruppenraum auf, den wir zusammen mit den Kindern schmückten.

 

Den ganzen Dezember übte ich mit den Kindern Weihnachtslieder, teilweise waren es bekannte und teilweise neue Lieder. Hierbei begleitete ich sie stets auf meiner Gitarre.

Ebenso las ich fast jeden Tag eine kleine Weihnachtsgeschichte vor, bevor wir den Adventskalender öffneten. Hierfür habe ich vom Bücherbus ein Buch mit 24 Weihnachtsgeschichten ausgeliehen. Somit hatten wir auch einen Adventskalender mit Geschichten.

Neben den Liedern probten wir auch eine Klanggeschichte, die wir mit den Kindern auf der Weihnachtsfeier vorführen wollten.

Es ging darin um Waldtiere, die sich über Weihnachten unterhielten. Jedes Kind meiner Gruppe bekam eine Rolle, z.B. ein Hase, zwei Mäuse, eine Eule,...

Für diese „Tiere“ habe ich Masken und Requisiten gebastelt, damit man die unterschiedlichen Rollen erkennen konnte. Die Kinder hatten großen Spaß daran.

 

Den ganzen Dezember regnete es sehr stark in Dänemark. Mitunter wurden wir sehr nass und schmutzig, wenn wir draußen gespielt haben. Beispielsweise rutschen die Kinder anstatt auf unserer Rutsche lieber den Hügel hinunter, auf den sie vorher „Smaggelag“ (= Matsch) geschüttet hatten. Somit sahen sie alle sehr lustig aus.

 

Die Weihnachtsfeier für das Kindergartenpersonal wurde von den Eltern organisiert. Wir bekamen Møllejul, viele Süßigkeiten und eine Karte mit der Anleitung zu dem Spiel „Pakkeleg“. Hierfür lagen viele kleine eingepackte Geschenke am Tisch und dazu ein Würfel. Auf jeder Seite des Würfels stand etwas anderes und diese Anweisung musste befolgt werden z.B. „Klaue ein Paket der Person mit den meisten Geschenken“, „Nehme dir zwei Geschenke von der Mitte weg“, „Gib jeweils ein Paket an deinen linken und deinen rechten Sitznachbar“,...
Es war ein sehr witziges Spiel und am Ende haben wir die Geschenke sehr fair aufgeteilt, damit jeder etwas bekommen hat.

Am 13.12. gingen wir in die Friskole. Hier kamen alle aus dem Dorf in die Turnhalle, um das Luzia-Fest zu feiern.  Die Turnhalle war abgedunkelt und als es begann, zogen die Mädchen der Schule in weißen Gewändern mit Kerzen in der Hand ein und sangen ein Lied. Sie drehten eine große Runde durch die Turnhalle und verließen uns danach wieder. Es war sehr beeindruckend mit anzuschauen und war für mich eine neue Erfahrung. Anschließend sang der Jungenchor der Schule noch ein paar Weihnachtslieder.

 

Tags darauf war die Weihnachtsfeier im Kindergarten. Ich durfte die Feier musikalisch mitgestalten. Ich sang mit den Kindern die einstudierten Lieder.
Aufgrund einer Idee meiner Kollegin Renate sang ich das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ zusammen mit einer Mutter abwechselnd auf Deutsch und dann auf Dänisch. Renate begleitete uns. Danach führten wir unsere einstudierte Klanggeschichte vor, sie klappte perfekt.
Anschließend gab es Kaffee, Saft und jede Menge Æbleskiver. Zum Abschluss bekamen wir auch noch Besuch vom Weihnachtsmann, der jedem Kind etwas mitbrachte.

 

In der letzten Woche vor den Ferien hat es das erste Mal geschneit. Zwar nicht viel, aber wir nutzen gleich die Chance und spielten draußen im Schnee.

Wir gingen in die Kirche, um einen Weihnachtsgottesdienst zu gestalten. Es wurde die Weihnachtsgeschichte vorgetragen und die Kinder durften die Geschichte mit Holzfiguren darstellen.

Da in der letzten Woche viele Kinder schon „Ferien machten“, hatten wir viel Zeit, um Spiele zu spielen und eine Weihnachtsdisco zu machen. Weil es den Kindern gut gefiel, taten wir dies mehrfach. Am letzten Tag bot ich mich an, die Kinder zu schminken.

 

 

 Es war eine sehr schöne vorweihnachtliche Zeit.

 

 

 

 

 

4. Monat - November 2018

 Im November stand sehr viel auf dem Programm. In der ersten Woche haben wir die Laternen für das „Lysfest“ (hier sagt man dazu auch „Laternelaufen“) mit den Kindern gestaltet. Da die Kinder seit Anfang des Monats gerne Geister, Fledermäuse, Spinnennetze und Kürbisse malen und Halloween in ihr Spiel einbeziehen, haben wir diese Thematik aufgegriffen und die Laternen mit Geistern, Sternen und Fledermäusen verziert.
Am Tag des Lysfestes regnete es sehr stark, doch wir gingen mit Gummistiefeln „bewaffnet“ eine Runde durch das ganze Dorf. Der Laternenumzug wurde angeführt von einer Spielmannsgruppe mit Trommlern und Fanfaren. Diese Musiker hatten farbenfrohe Kostüme an und einen Hut mit leuchtenden Federn auf, so dass man sie schon von weitem sehen konnte.
Nach dem Umzug gab es im Kindergarten gegrillte Würstchen, Kuchen, Kaffee und heißen Kakao.
Trotz des schlechten Wetters kamen sehr viele Leute aus dem Dorf, um sich den Umzug anzuschauen und sich die gegrillten Würstchen schmecken zu lassen.

 


Im November haben wir die Tradition der Wunschsterne fortgeführt, zwei Kinder durften sich eine Aktivität wünschen: Jonas wollte, dass wir ihn zu Hause besuchen und Maja´s Herzenswunsch war,  dass wir die Freiwillige Feuerwehr in Tondern besuchen.
Beide Wünsche gingen in Erfüllung.
An einem Tag besuchten wir Jonas zu Hause und die Kindergartenkinder fanden es sehr schön mit den Spielsachen von Jonas zu spielen. Jonas Mutter bewirtete uns anschließend mit Pizzaschnecken, Pfannkuchen und Tee.
Mit Maja fuhren wir mit dem Bus zur Brandstation nach Tondern. Dort wurden wir recht herzlich begrüßt und ein Feuerwehrmann zeigte uns alle Wagen und sämtliche Ausrüstung. Er zog auch seinen Schutzanzug mit Maske an, um den Kindern zu zeigen, dass sie keine Angst haben müssen.
Die Kinder durften die Helme und Jacken auch anziehen und der krönende Abschluss war, dass jedes Kind draußen im Hof einmal mit dem Feuerwehrschlauch über den Platz spritzen durfte.

 

 

Im November bekamen wir auch Besuch von einer Neurologin aus Flensburg. Sie beobachtete die Kinder, um Weiterentwicklung der sogenannten Geburtsreflexe  zu beurteilen. Dabei stellte sie ein paar Defizite fest, die jedoch mit einfachen Übungen gezielt verbessert werden können. Dieses Training machen wir nun mit den Kindern fast täglich im Morgenkreis.

 

In der vorletzten Novemberwoche standen zwei Programmpunkte an:

Zum einen gingen wir auf „Jule Tour“ mit den Kindern. Dort fuhren wir nach Tondern, gingen über den Weihnachtsmarkt spazieren, aßen Boller, durften Karussell fahren und bekamen anschließend in der dänischen Bibliothek eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen.

 


Zum anderen fand in dieser Woche auch „Julestue“ in der Friskole in Jeising statt. Dies ist eine Art Weihnachtsbasar, an dem viele Leute aus dem Dorf Selbstgebackenes oder selbst gestaltete Sachen verkaufen. Unser Kindergarten war auch dabei und verkaufte die Sachen, die beim Herbstmarkt übrig waren. Außerdem bemalten wir mit den Kindern Taschen.

 

In der letzten Novemberwoche gestaltete ich mit den Kindern Weihnachtsbaumanhänger aus Salzteig, da wir zweimal zum Weihnachtsbaumschmücken gingen. Einmal in der Bankohal in Jeising, dort bekamen wir Kakao und "Æbleskiver" (traditionelles Weihnachtsgebäck mit Apfelscheiben). Das zweite Mal schmückten wir einen Baum in der Danske Bank in Tondern, dort bekamen wir "Boller" und auch Kakao.

 

 

 

 

 

3. Monat - Oktober

In der ersten Oktoberwoche drehte sich alles um die letzten Vorbereitungen des Herbstmarktes: Letzte Bastelarbeiten wurden beendet, die Kuchen wurden gebacken und die Verkaufspreise für die einzelnen Sachen wurden festgelegt. Am Freitag war es dann soweit und der Markt begann um 14 Uhr. Zahlreiche Eltern, Großeltern, Verwandte und Einwohner aus Jejsing kamen, um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Viele Leute kauften die selbstgefertigten Sachen der Kinder, die gesponserten Gegenstände der Familien und selbstgebackenes Brot und Marmeladen. Es war ein sehr erfolgreicher Tag und vom Erlös sollen einheitliche Fleecedecken und Kissen für die Kinder gekauft werden.

 

 

 

In der darauffolgenden Woche fand ein Bewegungstag statt. Hier fuhren wir mit dem öffentlichen Nahverkehr mit dem Bus nach Tondern in den Kindergarten. Dort trafen wir uns mit den Kindern aus dem deutschen Kindergarten Tondern und der 0.Klasse  (Vorschulklasse) der LRS. Eine Lehrerin der Schule hat sich das Programm für die Kinder ausgedacht. Wir gingen durch die Stadt, machten auf dem Weg einige Streck- und Beweglichkeitsübungen, liefen zahlreiche Treppen hoch und wieder runter, bis wir in einem Park ankamen, in dem wir Picknick machten. Anschließend durften sich die Kinder am dort anliegenden Spielplatz austoben, bis wir mit dem Bus zurück fuhren.

In derselben Woche gestaltete ich mit den Kindern Plakate zum Thema „Gesunde Ernährung“, auf die ich einmal einen lachenden und einmal einen traurigen Zahn klebte. Hier wollte ich zu Beginn mit den Kindern aus Prospekten Lebensmittel ausschneiden und aufkleben, die gut oder schlecht für die Zähne sind. Dies habe ich jedoch abgebrochen, da die Kinder es nicht richtig verstanden haben. Ich begann dieses Projekt umzugestalten und erklärte den Kindern, was gut und was schlecht für unseren Körper ist. Also erzählte ich ihnen etwas von gesunden Lebensmitteln. Hier nahm ich ein paar Kinder, sagte zu ihnen, dass sie alles ausschneiden und auf das Plakat legen sollen, wo es hin passt. Hierbei fiel mir auf, dass viele Kinder Lebensmittel, wie Nutella, Pizza, Schokolade und Chips zu dem lachenden Zahn legten. Hier fragte ich warum sie dies taten, die Antwort war immer dieselbe: „Das schmeckt gut!“ Ich wollte sicherstellen, dass alle Kinder es verstanden hatten. Deshalb klebte ich mit den Kindern die Lebensmittel erst auf, als ich sie im Morgenkreis besprochen hatte.

Im Oktober fand ein spannendes Ereignis statt: 10 Lehrer vom BSZ Neustadt/Waldnaab besuchten die Einrichtungen, in denen ich arbeite. Dies war sehr spannend, da in den Wochen zuvor schon vieles organisiert und geplant wurde.

Die Lehrer hatten ein volles Programm:  Watt-Tour, Besichtigung der Universität, Besichtigung der Kindergärten, viele Vorträge über den Deutschen Kindergarten und Club Tondern und das pädagogische Konzept der dänischen Kindergärten.
Ich durfte für zwei Tage Essen bestellen: Møllejul(= ein süßer Teig mit herzhaftem Belag) und Smørrebrød (= dunkles Vollkornbrot mit sehr viel Belag, z.B. Krabben und Ei, Roastbeef mit Salat,...).
Das Bestellen der Speisen war für mich eine Herausforderung. Ich ging in ein dänisches Geschäft und verständigte mich in einer Mischung aus Deutsch und Englisch. Die Verkäuferin antwortete mir in  einer Mischung aus gebrochenem Deutsch, Englisch und Dänisch.
Ich befürchtete bereits, dass die Bestellung nicht geklappt hätte, doch es wurde das richtige Essen geliefert.

Ein Grundprinzip der dänischen Pädagogik ist es, die Ideen und Wünsche der Kinder demokratisch in den Kindergarten-Alltag mit einzubeziehen.

 

In der letzten Oktoberwoche haben die Kinder untereinander ausgemacht, dass sie Halloween im Kindergarten feiern wollen.

Die Kinder kamen verkleidet und geschminkt in den Kindergarten, doch wir (das Personal) wussten nichts von der Planung der Kinder. Wir waren sehr überrascht, haben aber spontan die Tagesplanung umgeworfen. Wir  sind spontan auf das Thema Halloween mit Geistergeschichten und Halloween-Kinderliedern ein-gegangen. In der Küche ha-ben wir das Essen etwas mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Jetzt gab es Spagetti mit rotem Käse und gelber Milch.  Eine Mutter brachte „græskar” (=Kürbisse) mit, die wir am gleichen Tag ausgehöhlt und aufgestellt haben.
Groß und Klein hatten sehr viel Spaß.

 


In derselben Woche fuhren wir mit dem Bus nach Tondern und besuchten den Opa von Dicte im Stadtmuseum. Er erzählte uns, dass in diesem Gebäude früher ein Gefängnis untergebracht war.  Wir besichtigten die ehemaligen Zellen und den Rest des Museums, aßen dort und fuhren anschließend wieder zurück in den Kindergarten.

 

 

 

2. Monat - September

Den gesamten Herbst über habe ich mit den Kindern verschiedene Sachen für den Herbstmarkt gestaltet. Es entstanden z.B. Blumenvasen, die wir aus alten Gläsern gemacht und mit Wolle umwickelt haben oder auch Schalen aus Salzteig. Die Fenster des Kindergartens wurden herbstlich geschmückt.

 

In der zweiten Septemberwoche hatten wir Waldwoche. Das Waldstück, an dem unsere Waldwoche stattfand, war sehr übersichtlich. Dort befand sich sogar ein kleines Haus mit mehreren Räumen und eingebauter Küche. Die ganze Woche über hat es sehr viel geregnet. Den Kindern wurde es draußen etwas zu kalt. Deshalb gingen wir öfter hinein, um Kreisspiele zu spielen oder am Tisch zu malen. Am Dienstag haben wir eine Tour gemacht und  sind dabei an einem Golfplatz vorbeigekommen, an dem wir sogar Golfbälle gefunden haben. Am Mittwoch kam Hans, ein Naturführer, zu uns in den Wald und hat uns viel über den Wald und über Pilze erzählt. Da ich selber als Kind in einer Art Waldgruppe war, die viel Zeit draußen verbracht hat, kenne ich mich mit vielen Dingen im Wald gut aus. Hans sagte, er war froh mich dabei gehabt zu haben, da er die Begriffe meist nur auf Dänisch kannte und ich sie ins Deutsche übersetzen konnte (z.B. Pilze = Svampe, Eberesche = røn). Am Nachmittag zeigte uns Hans noch ein paar ausgestopfte „Waldbesucher“ und erzählte uns vieles über diese.

 

 

 

Am Donnerstag hat es nicht geregnet und wir nutzen dies gleich aus, indem wir Stockbrot machten und über dem Feuer einen „Hexentopf“ zubereiteten. Am Freitag, dem letzten Tag, habe ich mir als Abschluss etwas ausgedacht: die Kinder sollen von den „Waldgeistern“ einen Brief erhalten, in dem steht, dass sie uns die Woche über beobachtet haben und sie uns danken wollen, da wir so gut auf den Wald aufgepasst haben. Deshalb haben sie uns einen Schatz im Wald versteckt. Hier habe ich zuvor im Kindergarten Eicheln, Äste, Maiskolben und Steine golden angesprüht und aus diesen Naturmaterialien Pfeile gelegt, denen die Kinder folgen sollten.  Die Schatzsuche kam sehr gut bei den Kindern an und hat super funktioniert.

 


In der nächsten Woche machten wir einen Ausflug an den Strand von Hjerpsted. Hier wurde ein Tagesausflug von der Kommune geplant, bei dem Schulkinder und Kindergartenkinder kommen durften. Die Schulkinder sammelten Müll und erfuhren einiges über die Mülltrennung. Die Kindergartenkinder durften eine Watttour machen und legten einen großen Seestern aus Steinen.

 

Der Donnerstag war besonders, da alle Mitarbeiter des DKCT nach der Arbeit nach Flensburg gefahren sind, um einen Kindergarten der dänischen Minderheit zu besuchen. In diesem Kindergarten werden nur Krippenkinder betreut. Insgesamt besuchen diese Einrichtung ca. 60 Kinder. 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Betreuung zuständig.


In der letzten Septemberwoche besuchte uns ein Wandertheater aus Schwaben, das das Stück „Katze Bartputzer“ für uns vorführte. Sie sangen viele Kinderlieder, um die Kinder immer mit einzubeziehen.

 

Am Freitag war Elternarbeitstag. Es kamen einige Eltern, die mithalfen das Erdbeer- und Kartoffelbeet umzusetzen, die Hecken zu schneiden, das Spielhausdach zu erneuern, einen Balance-Parkour zu errichten und eine Spielküche für draußen zu bauen.

 

 

 

 

1. Monat - August

Für mein Auslandspraktikum musste ich im August nach Dänemark umziehen. Nachdem alles gepackt und im Auto verstaut war, ging es für mich um 6:30Uhr in der Früh los. Nach gut 11 Stunden Fahrt kam ich endlich in meinem neuen Zuhause an. Die Baustellen, ein 2,5-stündiger Stau und knapp 30°CHitze haben die Fahrt nicht besonders angenehm gestaltet, weshalb ich sehr froh war, als ich abends in meinem neuen Zuhause ankam.

 

In den ersten Wochen kamen viele Eindrücke auf mich zu und auch einige Besonderheiten standen an: Im Oktober ist Herbstmarkt. Wir stellen mit den Kindern selbstgebastelte Sachen her, die von den Besuchern und Familien gekauft werden können.

Hier wurde ich direkt mit eingespannt und habe dafür mit den Kindern Grußkarten gestaltet.

 

In den kommenden Tagen und Wochen haben wir mehrfach mit den Kindern Äpfel aus dem eigenen Garten gepflückt und diese in verschiedenen Variationen gegessen: Apfelkompott, Apfelmus, Äpfel roh als Nachmittagssnack, Apfel-Gelee, Apfel- Kekse und Kuchen.
Ebenfalls haben wir gemeinsam in unserem eigenen Garten Kartoffeln ausgebuddelt. Daraus habe ich für die Kinder Dotsch (Kartoffelpuffer) gemacht, der sehr gut ankam.

 

 

 

In diesem Kindergartenjahr be-kommt jedes Kind eine eigene Woche zugeteilt.

Es darf dann das Essen be-stimmen und auch einen ei-genen Wunsch äußern, wie z.B. Picknicken gehen, zum Strand fahren, etc..
Die letzte Augustwoche war Emmas Woche. Sie wünschte sich, dass wir ihre Großeltern auf dem Bauernhof besuchen und dies taten wir auch. Die Großeltern, ihre Katzen und ihr Hund Nelly begrüßten uns recht freundlich. 

 

Die Kinder lernten den ganzen Bauernhof kennen.

 

 

Wir wurden gut von den Großeltern bewirtet. Als Krönung des Tages durften die Kinder nach roten Steinen suchen, die am Ende zu einer Schatzkiste führten.

Als Überraschung befanden sich darin kleine Süßigkeiten und auch Seifenblasen für jedes Kind.

 

 Es war rundum ein sehr schöner Tag.

 

 

 

Franziska S. aus Dänemark

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