Tatort Fachpraxis Lernort Schule

Neben zahlreichen fachtheoretischen und allgemeinbildenden Fächern haben die angehenden Landwirte zwei fachpraktische Lernorte zu meistern. Der eine ist der sogenannte Praxistag. Jede Woche versammeln sich am Freitag drei bis fünf Schülerinnen bzw. Schüler auf einem Meisterbetrieb und erarbeiten die wichtigsten Themenbereiche eines künftigen Landwirts. Dabei steht das praktische Erlernen, d.h. der Umgang mit den Tieren, mit den Maschinen und der tägliche Unfallschutz im Vordergrund. Der andere ist das wöchentlich zweistündige Fach Fachpraxis. Hier werden die Themen behandelt, die den fachlichen Unterricht ergänzen und eine Brücke zum Betrieb schlagen. Der erste Themenbereich gilt dem Boden.

So lassen sich die auf dem eigenen Betrieb vorkommenden Bodenarten, auf einfache Art mit der Fingerprobe ermitteln. Schüler graben ein Bodenprofil am Felixhügel und können mit eigenen Augen sehen, dass sich ein Bodenprofil auf der West-, Ost-und Südseite des Felixberges hinsichtlich des Steinanteils deutlich unterscheidet. Das Bodenprofil wird soweit überhaupt möglich auf 1 m Tiefe mit der Hand, d.h. mit dem Spaten gegraben. Zeitgleich zu den Unterrichtsthemen werden praktische Übungen durchgeführt. So werden z.B. Futtermittel bestimmt und ihren Schwerpunkten energie-, eiweiß-, calciumhaltig oder in bestimmten Nährstoffen ausgeglichen, eingeordnet. Fruchtstände von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen werden in einer Sämereiensammlung von den Schülern zusammengestellt, wobei die Tafel selbst vorher im Fach Werken-Holzbearbeitung eigens dafür geschaffen worden ist. Die wichtigsten Eigenschaften des Saatguts wie das Bestimmen des Tausendkorngewichtes, der Keimfähigkeit werden überprüft. Gräser im nichtblühenden und im blühenden Zustand bestimmt und Unterscheidungsmerkmale erarbeitet.

Passend zu unserem Schulthema „Kartoffel“ pflanzten wir heuer selbstverständlich dreierlei Kartoffelsorten in unserem Schulgarten an. Nebeneinander wachsen die rotschalige vorw. festk.  Laura, neben der alten Landsorte Quarta und den Bamberger Hörnchen.

Franz Josef Baeck, OStR